Die Intensität des Sturms überraschte selbst Experten. „Es war ein sehr wichtiges Sturmereignis in einer riesigen Sturmserie, die sich über weite Teile der Steiermark erstreckte“, sagt Christian Pehsl von der Zamg. Windböen von 140 km/h wurden in Neumarkt, 124 km/h in Mooslandl, 119 km/h in Leoben, 112 km/h in Kapfenberg und 112 km/h in Köflach gemessen und hinterließen ihre Spuren.
Strommasten wurden umgeworfen
„Das Energienetz der Steiermark hat die meisten Schäden in den letzten 50 Jahren erlitten“, sagte LH Christopher Drexler am Freitag auf einer Pressekonferenz. Er und sein Stellvertreter Anton Lang dankten allen Einsatzkräften für ihren Einsatz. Durch das Unwetter im Raum Zeltweg (Steiermark) wurden Strommasten der 220-kV-Leitung beschädigt. Das Umspannwerk Zeltweg wird voraussichtlich bis zu vier Wochen außer Betrieb sein und eine Ersatzversorgung ist vereinbart. 85.000 Haushalte in der Steiermark waren laut Energie Steiermark zeitweise ohne Strom, zu Beginn der Nacht waren es noch 40.000. Diese Zahl ist jetzt auf 5000 gesunken (Stand 11 Uhr). Die Hauptschadensgebiete lagen in den Seitentälern des Murtals und der Weststeiermark. Insgesamt waren über 150 Installateure aus allen Regionen über Nacht für Reparaturarbeiten im Einsatz. Heben Sie das Netz gut an – von oben nach unten. Aber: „Wieder aufziehende Stürme werden das Wachstum bremsen“, befürchtete Energie-Steiermark-Sprecher Urs Harnik am Freitagmorgen. Verbogener Strommast © Energie Steiermark
„Es kam fast aus dem Nichts“
„Fast aus dem Nichts war das Unwetter so groß, dass es auf den Wetterkarten in der Netzleitwarte der Energie Steiermark nicht zu sehen war“, sagt Harnik. Er selbst sei seit rund 20 Jahren im Unternehmen, „so etwas habe ich noch nie erlebt.“ Die Zerstörung sei teils wild und dramatisch, „es wird Wochen dauern, bis alle Reparaturarbeiten abgeschlossen sind, aber das bedeutet nicht, dass die Haushalte jetzt wochenlang ohne Strom sein werden, also werden auch träge Materialien und Ersatzdienste eingesetzt“. Ein Sturmdach in Kapfenberg © FF Kapfenberg-Diemlach
Die Züge stehen
Hinzu kam ein großflächiger Ausfall der 110-kV-Bahnversorgung für Kärnten und die Steiermark. Viele der Störungen wurden laut ÖBB über Nacht behoben. Auf der Südbahn dauert die Schienennetzstörung laut ÖBB bis Montag an. Derzeit fährt kein Zug zwischen Leoben und Friesach oder St. Michael nach Wald am Schoberpass, Fernzüge von Wien nach Italien werden über Salzburg umgeleitet, Fernzüge von Wien nach Villach oder von Graz nach Selzthal fallen am Freitag aus. Von Graz nach Selzthal steht den Fahrgästen ein Nahverkehr zur Verfügung. Zwischen Leoben und Friesach sowie zwischen St. Michael und Wald am Schoberpass. Ab der voraussichtlichen Eröffnung am Samstag werden diese Dienste wieder in eine Richtung verkehren (doppelt voraussichtlich ab Montag mit Eröffnung). Laut ÖBB gibt es derzeit auch Hindernisse für den Güterverkehr und möglicherweise längere Transportzeiten. Störungen im Detail an dieser Stelle.
Dach auf dem Bus
Im Raum Graz kam es zu maximalen Böen von 90 km/h (gemessen in Straßenausrüstung). Im Stadtteil Agios Petros stürzten Teile des Dachs eines Supermarkts auf einen Bus. Glücklicherweise gab es keine Verletzungen, ein Passagier erlitt einen Schock. In der Petersgasse rissen Windböen Gerüste um und brachten die Linien 6 und 64 vorübergehend zum Erliegen. Im Raum Leoben werden die Sturmschäden erst allmählich sichtbar. Mehrere Einwohner von Hinterlobming und St. Stefan warte noch auf die Stromversorgung. Augenzeugenvideo aus Knittelfeld zeigt den Sturm über einem Flachdach.
Tote in Kärnten und Niederösterreich
Besonders tragisch war die Situation in Kärnten in der Region Wolfsberg: Ein kurzes, aber äußerst heftiges Unwetter mit Windböen entwurzelte mehrere Bäume im Erholungszentrum St. Andreas. Die Folgen sind fatal: Zwei Mädchen werden getötet und viele Menschen zum Teil schwer verletzt. Auch in Niederösterreich starben am Nachmittag drei Menschen. Sie wurden von einem umstürzenden Baum getroffen.
Die Wanderer stießen am Berg auf Probleme
In Spielberg ist man besorgt angesichts der erneuten Stürme rund um das MotoGP-Rennen auf dem Red-Bull-Ring. Beide Veranstaltungen müssen von den örtlichen Feuerwehren bewältigt werden. Die Polizei evakuierte Tagesausflügler aus dem Gebiet Ingeringsee (Gemeinde Gal) auf dem Luftweg. „Insgesamt 25 Menschen (darunter fünf Kleinkinder) und drei Hunde wurden aus dem Alpennotfall mit der Libelle gerettet“, teilte die Polizei am Abend mit. Weitere 34 Menschen wurden im Bereich Reicherhube eingeschlossen. Die Feuerwehr Bischoffeld machte den Weg frei und brachte die Menschen anschließend zu ihrer Waffenkammer. Vier Forstarbeitern gelang es über Wanderwege sicher aus dem Gefahrenbereich zu kommen. Mehrere Wanderer gerieten wegen des plötzlichen Sturms in Bergaufruhr. Sieben Menschen wurden vom Unwetter am Gipfel des Kreiskogels (Seetaler Alpen) überrascht. Zwölf Angehörige der Bergrettung Judenburg, zwei Alpinpolizisten und sechs Bundeswehrangehörige stiegen auf die gefährdeten Personen und eskortierten sie sicher zur Bergrettungshütte. Wenig später gab es auch einen Bergrettungseinsatz für drei Wanderer in den Rottenmanner Tauern. Dort stiegen 25 Einsatzkräfte mit Suchhunden rund drei Stunden lang durch sehr steiles Gelände zum Dreispitzengrat (2449 Meter). Die Opfer waren unterkühlt und erschöpft, eine Frau wurde verletzt.
Autobahnbehinderungen, Bäume fielen auf die Straße
Infolge des Sturms wurden auf der A2 mehrere Bäume entwurzelt und stürzten auf die Fahrbahn, außerdem wurde Erdreich auf die Fahrbahn gespült. Die Packtunnelkette (A 2) war wegen Stromausfall in beiden Richtungen gesperrt. Der Verkehr wurde dann von Asfinag-Mitarbeitern durch den Tunnel geleitet. Nachdem die Straße gegen 22 Uhr wieder frei war, ereignete sich in den frühen Morgenstunden ein schwerer Verkehrsunfall: Ein Sattelauflieger prallte gegen das Assinger Tunneltor. Die Autobahn wurde erneut gesperrt. Auch die A 9 Pyhrnautobahn war betroffen – bei der Mautstelle Gleinalm stürzte ein Baum auf die Fahrbahn. Die A 9 war zwischenzeitlich in Richtung Graz gesperrt. Zwischen Kalwang und Treglwang blockierten auch umgestürzte Bäume die Straße nach Norden. Am Freitag gibt es noch viele Straßensperren. Darunter: die B114a zwischen St. Georgen ob Judenburg und Pöls, die B 116 zwischen Leoben und St. Michael, die L 405 (Vorauer Straße) zwischen Miesenbach und Birkfeld wegen Reinigungsarbeiten, die L537 Zeltwegerstraße zwischen Zeltweg und Weißkirchen. Im Ennstal bleibt die Gesäusestraße (B 146) gesperrt.
Informationen zu aktuellen Straßensperrungen finden Sie hier.
title: “Sturm Ber Der Steiermark Die Feuerwehr Z Hlt 1400 Sturmeins Tze 5000 Haushalte Ohne Strom Klmat” ShowToc: true date: “2022-12-12” author: “Paul Graham”
Die Intensität des Sturms überraschte selbst Experten. „Es war ein sehr wichtiges Sturmereignis in einer riesigen Sturmserie, die sich über weite Teile der Steiermark erstreckte“, sagt Christian Pehsl von der Zamg. Windböen von 140 km/h wurden in Neumarkt, 124 km/h in Mooslandl, 119 km/h in Leoben, 112 km/h in Kapfenberg und 112 km/h in Köflach gemessen und hinterließen ihre Spuren.
Strommasten wurden umgeworfen
„Das Energienetz der Steiermark hat die meisten Schäden in den letzten 50 Jahren erlitten“, sagte LH Christopher Drexler am Freitag auf einer Pressekonferenz. Er und sein Stellvertreter Anton Lang dankten allen Einsatzkräften für ihren Einsatz. Durch das Unwetter im Raum Zeltweg (Steiermark) wurden Strommasten der 220-kV-Leitung beschädigt. Das Umspannwerk Zeltweg wird voraussichtlich bis zu vier Wochen außer Betrieb sein und eine Ersatzversorgung ist vereinbart. 85.000 Haushalte in der Steiermark waren laut Energie Steiermark zeitweise ohne Strom, zu Beginn der Nacht waren es noch 40.000. Diese Zahl ist jetzt auf 5000 gesunken (Stand 11 Uhr). Die Hauptschadensgebiete lagen in den Seitentälern des Murtals und der Weststeiermark. Insgesamt waren über 150 Installateure aus allen Regionen über Nacht für Reparaturarbeiten im Einsatz. Heben Sie das Netz gut an – von oben nach unten. Aber: „Wieder aufziehende Stürme werden das Wachstum bremsen“, befürchtete Energie-Steiermark-Sprecher Urs Harnik am Freitagmorgen. Verbogener Strommast © Energie Steiermark
„Es kam fast aus dem Nichts“
„Fast aus dem Nichts war das Unwetter so groß, dass es auf den Wetterkarten in der Netzleitwarte der Energie Steiermark nicht zu sehen war“, sagt Harnik. Er selbst sei seit rund 20 Jahren im Unternehmen, „so etwas habe ich noch nie erlebt.“ Die Zerstörung sei teils wild und dramatisch, „es wird Wochen dauern, bis alle Reparaturarbeiten abgeschlossen sind, aber das bedeutet nicht, dass die Haushalte jetzt wochenlang ohne Strom sein werden, also werden auch träge Materialien und Ersatzdienste eingesetzt“. Ein Sturmdach in Kapfenberg © FF Kapfenberg-Diemlach
Die Züge stehen
Hinzu kam ein großflächiger Ausfall der 110-kV-Bahnversorgung für Kärnten und die Steiermark. Viele der Störungen wurden laut ÖBB über Nacht behoben. Auf der Südbahn dauert die Schienennetzstörung laut ÖBB bis Montag an. Derzeit fährt kein Zug zwischen Leoben und Friesach oder St. Michael nach Wald am Schoberpass, Fernzüge von Wien nach Italien werden über Salzburg umgeleitet, Fernzüge von Wien nach Villach oder von Graz nach Selzthal fallen am Freitag aus. Von Graz nach Selzthal steht den Fahrgästen ein Nahverkehr zur Verfügung. Zwischen Leoben und Friesach sowie zwischen St. Michael und Wald am Schoberpass. Ab der voraussichtlichen Eröffnung am Samstag werden diese Dienste wieder in eine Richtung verkehren (doppelt voraussichtlich ab Montag mit Eröffnung). Laut ÖBB gibt es derzeit auch Hindernisse für den Güterverkehr und möglicherweise längere Transportzeiten. Störungen im Detail an dieser Stelle.
Dach auf dem Bus
Im Raum Graz kam es zu maximalen Böen von 90 km/h (gemessen in Straßenausrüstung). Im Stadtteil Agios Petros stürzten Teile des Dachs eines Supermarkts auf einen Bus. Glücklicherweise gab es keine Verletzungen, ein Passagier erlitt einen Schock. In der Petersgasse rissen Windböen Gerüste um und brachten die Linien 6 und 64 vorübergehend zum Erliegen. Im Raum Leoben werden die Sturmschäden erst allmählich sichtbar. Mehrere Einwohner von Hinterlobming und St. Stefan warte noch auf die Stromversorgung. Augenzeugenvideo aus Knittelfeld zeigt den Sturm über einem Flachdach.
Tote in Kärnten und Niederösterreich
Besonders tragisch war die Situation in Kärnten in der Region Wolfsberg: Ein kurzes, aber äußerst heftiges Unwetter mit Windböen entwurzelte mehrere Bäume im Erholungszentrum St. Andreas. Die Folgen sind fatal: Zwei Mädchen werden getötet und viele Menschen zum Teil schwer verletzt. Auch in Niederösterreich starben am Nachmittag drei Menschen. Sie wurden von einem umstürzenden Baum getroffen.
Die Wanderer stießen am Berg auf Probleme
In Spielberg ist man besorgt angesichts der erneuten Stürme rund um das MotoGP-Rennen auf dem Red-Bull-Ring. Beide Veranstaltungen müssen von den örtlichen Feuerwehren bewältigt werden. Die Polizei evakuierte Tagesausflügler aus dem Gebiet Ingeringsee (Gemeinde Gal) auf dem Luftweg. „Insgesamt 25 Menschen (darunter fünf Kleinkinder) und drei Hunde wurden aus dem Alpennotfall mit der Libelle gerettet“, teilte die Polizei am Abend mit. Weitere 34 Menschen wurden im Bereich Reicherhube eingeschlossen. Die Feuerwehr Bischoffeld machte den Weg frei und brachte die Menschen anschließend zu ihrer Waffenkammer. Vier Forstarbeitern gelang es über Wanderwege sicher aus dem Gefahrenbereich zu kommen. Mehrere Wanderer gerieten wegen des plötzlichen Sturms in Bergaufruhr. Sieben Menschen wurden vom Unwetter am Gipfel des Kreiskogels (Seetaler Alpen) überrascht. Zwölf Angehörige der Bergrettung Judenburg, zwei Alpinpolizisten und sechs Bundeswehrangehörige stiegen auf die gefährdeten Personen und eskortierten sie sicher zur Bergrettungshütte. Wenig später gab es auch einen Bergrettungseinsatz für drei Wanderer in den Rottenmanner Tauern. Dort stiegen 25 Einsatzkräfte mit Suchhunden rund drei Stunden lang durch sehr steiles Gelände zum Dreispitzengrat (2449 Meter). Die Opfer waren unterkühlt und erschöpft, eine Frau wurde verletzt.
Autobahnbehinderungen, Bäume fielen auf die Straße
Infolge des Sturms wurden auf der A2 mehrere Bäume entwurzelt und stürzten auf die Fahrbahn, außerdem wurde Erdreich auf die Fahrbahn gespült. Die Packtunnelkette (A 2) war wegen Stromausfall in beiden Richtungen gesperrt. Der Verkehr wurde dann von Asfinag-Mitarbeitern durch den Tunnel geleitet. Nachdem die Straße gegen 22 Uhr wieder frei war, ereignete sich in den frühen Morgenstunden ein schwerer Verkehrsunfall: Ein Sattelauflieger prallte gegen das Assinger Tunneltor. Die Autobahn wurde erneut gesperrt. Auch die A 9 Pyhrnautobahn war betroffen – bei der Mautstelle Gleinalm stürzte ein Baum auf die Fahrbahn. Die A 9 war zwischenzeitlich in Richtung Graz gesperrt. Zwischen Kalwang und Treglwang blockierten auch umgestürzte Bäume die Straße nach Norden. Am Freitag gibt es noch viele Straßensperren. Darunter: die B114a zwischen St. Georgen ob Judenburg und Pöls, die B 116 zwischen Leoben und St. Michael, die L 405 (Vorauer Straße) zwischen Miesenbach und Birkfeld wegen Reinigungsarbeiten, die L537 Zeltwegerstraße zwischen Zeltweg und Weißkirchen. Im Ennstal bleibt die Gesäusestraße (B 146) gesperrt.
Informationen zu aktuellen Straßensperrungen finden Sie hier.
title: “Sturm Ber Der Steiermark Die Feuerwehr Z Hlt 1400 Sturmeins Tze 5000 Haushalte Ohne Strom Klmat” ShowToc: true date: “2022-10-26” author: “Elsie Wise”
Die Intensität des Sturms überraschte selbst Experten. „Es war ein sehr wichtiges Sturmereignis in einer riesigen Sturmserie, die sich über weite Teile der Steiermark erstreckte“, sagt Christian Pehsl von der Zamg. Windböen von 140 km/h wurden in Neumarkt, 124 km/h in Mooslandl, 119 km/h in Leoben, 112 km/h in Kapfenberg und 112 km/h in Köflach gemessen und hinterließen ihre Spuren.
Strommasten wurden umgeworfen
„Das Energienetz der Steiermark hat die meisten Schäden in den letzten 50 Jahren erlitten“, sagte LH Christopher Drexler am Freitag auf einer Pressekonferenz. Er und sein Stellvertreter Anton Lang dankten allen Einsatzkräften für ihren Einsatz. Durch das Unwetter im Raum Zeltweg (Steiermark) wurden Strommasten der 220-kV-Leitung beschädigt. Das Umspannwerk Zeltweg wird voraussichtlich bis zu vier Wochen außer Betrieb sein und eine Ersatzversorgung ist vereinbart. 85.000 Haushalte in der Steiermark waren laut Energie Steiermark zeitweise ohne Strom, zu Beginn der Nacht waren es noch 40.000. Diese Zahl ist jetzt auf 5000 gesunken (Stand 11 Uhr). Die Hauptschadensgebiete lagen in den Seitentälern des Murtals und der Weststeiermark. Insgesamt waren über 150 Installateure aus allen Regionen über Nacht für Reparaturarbeiten im Einsatz. Heben Sie das Netz gut an – von oben nach unten. Aber: „Wieder aufziehende Stürme werden das Wachstum bremsen“, befürchtete Energie-Steiermark-Sprecher Urs Harnik am Freitagmorgen. Verbogener Strommast © Energie Steiermark
„Es kam fast aus dem Nichts“
„Fast aus dem Nichts war das Unwetter so groß, dass es auf den Wetterkarten in der Netzleitwarte der Energie Steiermark nicht zu sehen war“, sagt Harnik. Er selbst sei seit rund 20 Jahren im Unternehmen, „so etwas habe ich noch nie erlebt.“ Die Zerstörung sei teils wild und dramatisch, „es wird Wochen dauern, bis alle Reparaturarbeiten abgeschlossen sind, aber das bedeutet nicht, dass die Haushalte jetzt wochenlang ohne Strom sein werden, also werden auch träge Materialien und Ersatzdienste eingesetzt“. Ein Sturmdach in Kapfenberg © FF Kapfenberg-Diemlach
Die Züge stehen
Hinzu kam ein großflächiger Ausfall der 110-kV-Bahnversorgung für Kärnten und die Steiermark. Viele der Störungen wurden laut ÖBB über Nacht behoben. Auf der Südbahn dauert die Schienennetzstörung laut ÖBB bis Montag an. Derzeit fährt kein Zug zwischen Leoben und Friesach oder St. Michael nach Wald am Schoberpass, Fernzüge von Wien nach Italien werden über Salzburg umgeleitet, Fernzüge von Wien nach Villach oder von Graz nach Selzthal fallen am Freitag aus. Von Graz nach Selzthal steht den Fahrgästen ein Nahverkehr zur Verfügung. Zwischen Leoben und Friesach sowie zwischen St. Michael und Wald am Schoberpass. Ab der voraussichtlichen Eröffnung am Samstag werden diese Dienste wieder in eine Richtung verkehren (doppelt voraussichtlich ab Montag mit Eröffnung). Laut ÖBB gibt es derzeit auch Hindernisse für den Güterverkehr und möglicherweise längere Transportzeiten. Störungen im Detail an dieser Stelle.
Dach auf dem Bus
Im Raum Graz kam es zu maximalen Böen von 90 km/h (gemessen in Straßenausrüstung). Im Stadtteil Agios Petros stürzten Teile des Dachs eines Supermarkts auf einen Bus. Glücklicherweise gab es keine Verletzungen, ein Passagier erlitt einen Schock. In der Petersgasse rissen Windböen Gerüste um und brachten die Linien 6 und 64 vorübergehend zum Erliegen. Im Raum Leoben werden die Sturmschäden erst allmählich sichtbar. Mehrere Einwohner von Hinterlobming und St. Stefan warte noch auf die Stromversorgung. Augenzeugenvideo aus Knittelfeld zeigt den Sturm über einem Flachdach.
Tote in Kärnten und Niederösterreich
Besonders tragisch war die Situation in Kärnten in der Region Wolfsberg: Ein kurzes, aber äußerst heftiges Unwetter mit Windböen entwurzelte mehrere Bäume im Erholungszentrum St. Andreas. Die Folgen sind fatal: Zwei Mädchen werden getötet und viele Menschen zum Teil schwer verletzt. Auch in Niederösterreich starben am Nachmittag drei Menschen. Sie wurden von einem umstürzenden Baum getroffen.
Die Wanderer stießen am Berg auf Probleme
In Spielberg ist man besorgt angesichts der erneuten Stürme rund um das MotoGP-Rennen auf dem Red-Bull-Ring. Beide Veranstaltungen müssen von den örtlichen Feuerwehren bewältigt werden. Die Polizei evakuierte Tagesausflügler aus dem Gebiet Ingeringsee (Gemeinde Gal) auf dem Luftweg. „Insgesamt 25 Menschen (darunter fünf Kleinkinder) und drei Hunde wurden aus dem Alpennotfall mit der Libelle gerettet“, teilte die Polizei am Abend mit. Weitere 34 Menschen wurden im Bereich Reicherhube eingeschlossen. Die Feuerwehr Bischoffeld machte den Weg frei und brachte die Menschen anschließend zu ihrer Waffenkammer. Vier Forstarbeitern gelang es über Wanderwege sicher aus dem Gefahrenbereich zu kommen. Mehrere Wanderer gerieten wegen des plötzlichen Sturms in Bergaufruhr. Sieben Menschen wurden vom Unwetter am Gipfel des Kreiskogels (Seetaler Alpen) überrascht. Zwölf Angehörige der Bergrettung Judenburg, zwei Alpinpolizisten und sechs Bundeswehrangehörige stiegen auf die gefährdeten Personen und eskortierten sie sicher zur Bergrettungshütte. Wenig später gab es auch einen Bergrettungseinsatz für drei Wanderer in den Rottenmanner Tauern. Dort stiegen 25 Einsatzkräfte mit Suchhunden rund drei Stunden lang durch sehr steiles Gelände zum Dreispitzengrat (2449 Meter). Die Opfer waren unterkühlt und erschöpft, eine Frau wurde verletzt.
Autobahnbehinderungen, Bäume fielen auf die Straße
Infolge des Sturms wurden auf der A2 mehrere Bäume entwurzelt und stürzten auf die Fahrbahn, außerdem wurde Erdreich auf die Fahrbahn gespült. Die Packtunnelkette (A 2) war wegen Stromausfall in beiden Richtungen gesperrt. Der Verkehr wurde dann von Asfinag-Mitarbeitern durch den Tunnel geleitet. Nachdem die Straße gegen 22 Uhr wieder frei war, ereignete sich in den frühen Morgenstunden ein schwerer Verkehrsunfall: Ein Sattelauflieger prallte gegen das Assinger Tunneltor. Die Autobahn wurde erneut gesperrt. Auch die A 9 Pyhrnautobahn war betroffen – bei der Mautstelle Gleinalm stürzte ein Baum auf die Fahrbahn. Die A 9 war zwischenzeitlich in Richtung Graz gesperrt. Zwischen Kalwang und Treglwang blockierten auch umgestürzte Bäume die Straße nach Norden. Am Freitag gibt es noch viele Straßensperren. Darunter: die B114a zwischen St. Georgen ob Judenburg und Pöls, die B 116 zwischen Leoben und St. Michael, die L 405 (Vorauer Straße) zwischen Miesenbach und Birkfeld wegen Reinigungsarbeiten, die L537 Zeltwegerstraße zwischen Zeltweg und Weißkirchen. Im Ennstal bleibt die Gesäusestraße (B 146) gesperrt.
Informationen zu aktuellen Straßensperrungen finden Sie hier.
title: “Sturm Ber Der Steiermark Die Feuerwehr Z Hlt 1400 Sturmeins Tze 5000 Haushalte Ohne Strom Klmat” ShowToc: true date: “2022-10-26” author: “Michael Warner”
Die Intensität des Sturms überraschte selbst Experten. „Es war ein sehr wichtiges Sturmereignis in einer riesigen Sturmserie, die sich über weite Teile der Steiermark erstreckte“, sagt Christian Pehsl von der Zamg. Windböen von 140 km/h wurden in Neumarkt, 124 km/h in Mooslandl, 119 km/h in Leoben, 112 km/h in Kapfenberg und 112 km/h in Köflach gemessen und hinterließen ihre Spuren.
Strommasten wurden umgeworfen
„Das Energienetz der Steiermark hat die meisten Schäden in den letzten 50 Jahren erlitten“, sagte LH Christopher Drexler am Freitag auf einer Pressekonferenz. Er und sein Stellvertreter Anton Lang dankten allen Einsatzkräften für ihren Einsatz. Durch das Unwetter im Raum Zeltweg (Steiermark) wurden Strommasten der 220-kV-Leitung beschädigt. Das Umspannwerk Zeltweg wird voraussichtlich bis zu vier Wochen außer Betrieb sein und eine Ersatzversorgung ist vereinbart. 85.000 Haushalte in der Steiermark waren laut Energie Steiermark zeitweise ohne Strom, zu Beginn der Nacht waren es noch 40.000. Diese Zahl ist jetzt auf 5000 gesunken (Stand 11 Uhr). Die Hauptschadensgebiete lagen in den Seitentälern des Murtals und der Weststeiermark. Insgesamt waren über 150 Installateure aus allen Regionen über Nacht für Reparaturarbeiten im Einsatz. Heben Sie das Netz gut an – von oben nach unten. Aber: „Wieder aufziehende Stürme werden das Wachstum bremsen“, befürchtete Energie-Steiermark-Sprecher Urs Harnik am Freitagmorgen. Verbogener Strommast © Energie Steiermark
„Es kam fast aus dem Nichts“
„Fast aus dem Nichts war das Unwetter so groß, dass es auf den Wetterkarten in der Netzleitwarte der Energie Steiermark nicht zu sehen war“, sagt Harnik. Er selbst sei seit rund 20 Jahren im Unternehmen, „so etwas habe ich noch nie erlebt.“ Die Zerstörung sei teils wild und dramatisch, „es wird Wochen dauern, bis alle Reparaturarbeiten abgeschlossen sind, aber das bedeutet nicht, dass die Haushalte jetzt wochenlang ohne Strom sein werden, also werden auch träge Materialien und Ersatzdienste eingesetzt“. Ein Sturmdach in Kapfenberg © FF Kapfenberg-Diemlach
Die Züge stehen
Hinzu kam ein großflächiger Ausfall der 110-kV-Bahnversorgung für Kärnten und die Steiermark. Viele der Störungen wurden laut ÖBB über Nacht behoben. Auf der Südbahn dauert die Schienennetzstörung laut ÖBB bis Montag an. Derzeit fährt kein Zug zwischen Leoben und Friesach oder St. Michael nach Wald am Schoberpass, Fernzüge von Wien nach Italien werden über Salzburg umgeleitet, Fernzüge von Wien nach Villach oder von Graz nach Selzthal fallen am Freitag aus. Von Graz nach Selzthal steht den Fahrgästen ein Nahverkehr zur Verfügung. Zwischen Leoben und Friesach sowie zwischen St. Michael und Wald am Schoberpass. Ab der voraussichtlichen Eröffnung am Samstag werden diese Dienste wieder in eine Richtung verkehren (doppelt voraussichtlich ab Montag mit Eröffnung). Laut ÖBB gibt es derzeit auch Hindernisse für den Güterverkehr und möglicherweise längere Transportzeiten. Störungen im Detail an dieser Stelle.
Dach auf dem Bus
Im Raum Graz kam es zu maximalen Böen von 90 km/h (gemessen in Straßenausrüstung). Im Stadtteil Agios Petros stürzten Teile des Dachs eines Supermarkts auf einen Bus. Glücklicherweise gab es keine Verletzungen, ein Passagier erlitt einen Schock. In der Petersgasse rissen Windböen Gerüste um und brachten die Linien 6 und 64 vorübergehend zum Erliegen. Im Raum Leoben werden die Sturmschäden erst allmählich sichtbar. Mehrere Einwohner von Hinterlobming und St. Stefan warte noch auf die Stromversorgung. Augenzeugenvideo aus Knittelfeld zeigt den Sturm über einem Flachdach.
Tote in Kärnten und Niederösterreich
Besonders tragisch war die Situation in Kärnten in der Region Wolfsberg: Ein kurzes, aber äußerst heftiges Unwetter mit Windböen entwurzelte mehrere Bäume im Erholungszentrum St. Andreas. Die Folgen sind fatal: Zwei Mädchen werden getötet und viele Menschen zum Teil schwer verletzt. Auch in Niederösterreich starben am Nachmittag drei Menschen. Sie wurden von einem umstürzenden Baum getroffen.
Die Wanderer stießen am Berg auf Probleme
In Spielberg ist man besorgt angesichts der erneuten Stürme rund um das MotoGP-Rennen auf dem Red-Bull-Ring. Beide Veranstaltungen müssen von den örtlichen Feuerwehren bewältigt werden. Die Polizei evakuierte Tagesausflügler aus dem Gebiet Ingeringsee (Gemeinde Gal) auf dem Luftweg. „Insgesamt 25 Menschen (darunter fünf Kleinkinder) und drei Hunde wurden aus dem Alpennotfall mit der Libelle gerettet“, teilte die Polizei am Abend mit. Weitere 34 Menschen wurden im Bereich Reicherhube eingeschlossen. Die Feuerwehr Bischoffeld machte den Weg frei und brachte die Menschen anschließend zu ihrer Waffenkammer. Vier Forstarbeitern gelang es über Wanderwege sicher aus dem Gefahrenbereich zu kommen. Mehrere Wanderer gerieten wegen des plötzlichen Sturms in Bergaufruhr. Sieben Menschen wurden vom Unwetter am Gipfel des Kreiskogels (Seetaler Alpen) überrascht. Zwölf Angehörige der Bergrettung Judenburg, zwei Alpinpolizisten und sechs Bundeswehrangehörige stiegen auf die gefährdeten Personen und eskortierten sie sicher zur Bergrettungshütte. Wenig später gab es auch einen Bergrettungseinsatz für drei Wanderer in den Rottenmanner Tauern. Dort stiegen 25 Einsatzkräfte mit Suchhunden rund drei Stunden lang durch sehr steiles Gelände zum Dreispitzengrat (2449 Meter). Die Opfer waren unterkühlt und erschöpft, eine Frau wurde verletzt.
Autobahnbehinderungen, Bäume fielen auf die Straße
Infolge des Sturms wurden auf der A2 mehrere Bäume entwurzelt und stürzten auf die Fahrbahn, außerdem wurde Erdreich auf die Fahrbahn gespült. Die Packtunnelkette (A 2) war wegen Stromausfall in beiden Richtungen gesperrt. Der Verkehr wurde dann von Asfinag-Mitarbeitern durch den Tunnel geleitet. Nachdem die Straße gegen 22 Uhr wieder frei war, ereignete sich in den frühen Morgenstunden ein schwerer Verkehrsunfall: Ein Sattelauflieger prallte gegen das Assinger Tunneltor. Die Autobahn wurde erneut gesperrt. Auch die A 9 Pyhrnautobahn war betroffen – bei der Mautstelle Gleinalm stürzte ein Baum auf die Fahrbahn. Die A 9 war zwischenzeitlich in Richtung Graz gesperrt. Zwischen Kalwang und Treglwang blockierten auch umgestürzte Bäume die Straße nach Norden. Am Freitag gibt es noch viele Straßensperren. Darunter: die B114a zwischen St. Georgen ob Judenburg und Pöls, die B 116 zwischen Leoben und St. Michael, die L 405 (Vorauer Straße) zwischen Miesenbach und Birkfeld wegen Reinigungsarbeiten, die L537 Zeltwegerstraße zwischen Zeltweg und Weißkirchen. Im Ennstal bleibt die Gesäusestraße (B 146) gesperrt.
Informationen zu aktuellen Straßensperrungen finden Sie hier.