Für mehr als 35 Millionen Grundstücke und Grundstücke ist in diesem Jahr eine zusätzliche Steuererklärung erforderlich: Die Grundsteuer muss neu berechnet werden. Doch damit haben viele Besitzer zu kämpfen. Von Juri Sonnenholzner, SWR
Monika Heuer hat Glück. Im Gesicht ihres Enkels. „Wenn ich ihn nicht gehabt hätte – obwohl ich viele Jahre im Finanzamt gearbeitet habe – hätte ich sie nicht gesammelt.“ Und der 75-jährige Rentner wirkt keineswegs auf dem Bildschirm, als wären Computerprogramme und Eingabemasken technisches Neuland. Ihre Finger laufen einfach über die Tastatur und das Mausrad.
SWR-Logo Juri Sonnenholzner
Allerdings war es ein nervenaufreibendes Unterfangen, bis er anderthalb Monate vor Ablauf der Frist auf „Absenden“ klicken und seine Grundsteuererklärung abgeben konnte: „Die erste komplizierte Sache ist die Installation des Elster-Steuerprogramms.“ Da war er überrascht dass wir in Deutschland noch Zugriff auf die per Post gesendeten Daten haben.“ Deshalb habe er tagelang warten müssen, bis er überhaupt mit dem Programm starten konnte. „Und davor hat man viele E-Mails mit Ratschlägen bekommen, die teilweise völlig unverständlich waren.“
Fehlermeldungen beim Login
Für mehr als 35 Millionen „Wirtschaftseinheiten“ – Grundstücke, Häuser, Wohnungen – deutschlandweit muss ein neuer Einheitswert ermittelt werden. Das bedeutet: millionenfache Enttäuschung. Immer wieder tauchten bei der Eingabe Fehlermeldungen auf, berichteten mehrere Leute in Internetforen: Eingaben stimmten angeblich nicht mit Angaben in vorherigen Formularfeldern überein, Korrekturhinweise waren unverständlich. “Ist ein unverheiratetes Paar mit Eigenheim Einzelunternehmer oder Lebenspartner?” ist eine der gestellten Fragen.
Neuregelung: Probleme bei der Grundsteuerberechnung
17.8.2022 20:09 Uhr
Immerhin erhielt Monika Heuer vom Finanzamt ein „Stammdatenblatt“ mit Angaben der Immobilienagentur. Fehler muss der Besitzer selbst suchen und finden. Dann kann er alles händisch erledigen, muss die Abrechnung aber meist online übermitteln, nur in Ausnahmefällen mit Papierbegründung. Dies ist ein Hindernis für Menschen ohne Computer- oder IT-Kenntnisse.
Kai Warnecke von der Interessengemeinschaft „Haus und Grund“ ärgert sich darüber: „Der Staat fordert in Form der Finanzverwaltung, dass Unterlagen bei anderen Landesbehörden eingeholt und dann digitalisiert werden. Wenn das so einfach wäre, die Finanzverwaltung.“ sie könnten es selbst tun und nicht die Bürger dafür einsetzen. Es ist teilweise sehr zynisch, was man von den Finanzbehörden und auch von den Finanzministerien hört.“
Zeit oder Geld opfern?
Rudi Kessler aus Lahnstein tat sich mit der Wohnraumberechnung schwer: Im Laufe der Jahrzehnte gab es hier und da An- und Umbauten. Es gibt keine genauen Dokumente. Schrägdächer werden erst ab zwei Metern voll, ab einem Meter nur noch halb aufgebracht. “Es ist eine schwierige Sache. Ich hätte es vorher lesen sollen.”
All das kostet Geld, wenn es an Architekten oder Gutachter vergeben werden soll, sofern sie einen solchen Auftrag überhaupt annehmen. Oder nächstes Jahr. Doch das ist nach Meinung des Bundes der Steuerzahler und anderer Interessenverbände zu streng. Grundsteuererklärungen müssen bis zum 31. Oktober eingereicht werden. „Nach zwei Jahrzehnten haben die Bürger in den Sommerferien Zeit, ihre Grundsteuererklärung abzugeben. Weniger Interesse am Bürger kann man wirklich nicht zeigen“, sagte Warnecke mit Blick auf den seither schwelenden Grundsteuerstreit. -1990er.
Die Politik erspart sich den Aufwand
Tatsächlich überrascht der plötzliche Zeitdruck in der Politik: Früher mussten Steuerbehörden routinemäßig Grundstücke bewerten, um den Schätzwert zu ermitteln. Für die grundstücksbezogenen Steuerformen sollten die Steuern „einheitlich“ berechnet werden: der gleiche Satz beispielsweise für die Zuwendung, die Erbschaft und den Anteil des Gesamtvermögens des Eigentümers an der einmal erhobenen Erbschaftssteuer.
Allerdings hat der Staat seit 1964 keinen Einheitswert mehr festgelegt – zu viel Mühe. 1995 ließ das Bundesverfassungsgericht die Verwendung von Einheitswerten für die Grundsteuer noch zu, allerdings nur übergangsweise. Ein neuer Prozess musste her. Doch seither zögerten alle Regierungen angesichts des gewaltigen Vorhabens, bis das Bundesverfassungsgericht im April 2018 dem Festsetzungswert und damit der bisherigen Grundsteuerberechnung endgültig stattgegeben hatte.
Bisher eher geringe Rücklaufquoten
Vier Jahre später, in vier Monaten, müssen sich die Bürger wieder Zeit nehmen, meinen Kritiker. Allerdings zeigen die Rücklaufquoten der Finanzministerien, dass die zur Abgabe aufgeforderten Personen sich nicht wirklich beteiligen: Bundesweit gingen Mitte August, anderthalb Monate nach Verfahrensstart, im Schnitt nur zehn Prozent der Rückläufer ein.
DIHK-Präsident Peter Adrian erinnerte kürzlich an die historischen Zusammenhänge der Reform mit der Coronavirus-Pandemie, dem Ukraine-Krieg und der Energiekrise: „In einer der schwierigsten Phasen seit dem Zweiten Weltkrieg müssen viele Unternehmen umfassende Steuerinformationen zu Immobilien erbringen den Finanzbehörden bis Ende Oktober Das Unternehmen steht angesichts der kurzen Frist und der aktuellen gesamtwirtschaftlichen Situation vor erheblichen Problemen.
Angebote zu helfen
Wenn es so langsam weitergeht, wird die Deadline am 31. Oktober geblockt? Die Präsidentin der Finanzministerkonferenz, Doris Ahnen, verweist auf den hohen Aufwand der Datenverarbeitung: „Um die Grundsteuer durch die Kommunen zum 1. Januar 2025 zu erheben, müssen die Finanzbehörden…
title: “Frist Bis Ende Oktober Viel Frust Bei Der Grundsteuererkl Rung Klmat” ShowToc: true date: “2022-11-26” author: “Travis Finney”
Für mehr als 35 Millionen Grundstücke und Grundstücke ist in diesem Jahr eine zusätzliche Steuererklärung erforderlich: Die Grundsteuer muss neu berechnet werden. Doch damit haben viele Besitzer zu kämpfen. Von Juri Sonnenholzner, SWR
Monika Heuer hat Glück. Im Gesicht ihres Enkels. „Wenn ich ihn nicht gehabt hätte – obwohl ich viele Jahre im Finanzamt gearbeitet habe – hätte ich sie nicht gesammelt.“ Und der 75-jährige Rentner wirkt keineswegs auf dem Bildschirm, als wären Computerprogramme und Eingabemasken technisches Neuland. Ihre Finger laufen einfach über die Tastatur und das Mausrad.
SWR-Logo Juri Sonnenholzner
Allerdings war es ein nervenaufreibendes Unterfangen, bis er anderthalb Monate vor Ablauf der Frist auf „Absenden“ klicken und seine Grundsteuererklärung abgeben konnte: „Die erste komplizierte Sache ist die Installation des Elster-Steuerprogramms.“ Da war er überrascht dass wir in Deutschland noch Zugriff auf die per Post gesendeten Daten haben.“ Deshalb habe er tagelang warten müssen, bis er überhaupt mit dem Programm starten konnte. „Und davor hat man viele E-Mails mit Ratschlägen bekommen, die teilweise völlig unverständlich waren.“
Fehlermeldungen beim Login
Für mehr als 35 Millionen „Wirtschaftseinheiten“ – Grundstücke, Häuser, Wohnungen – deutschlandweit muss ein neuer Einheitswert ermittelt werden. Das bedeutet: millionenfache Enttäuschung. Immer wieder tauchten bei der Eingabe Fehlermeldungen auf, berichteten mehrere Leute in Internetforen: Eingaben stimmten angeblich nicht mit Angaben in vorherigen Formularfeldern überein, Korrekturhinweise waren unverständlich. “Ist ein unverheiratetes Paar mit Eigenheim Einzelunternehmer oder Lebenspartner?” ist eine der gestellten Fragen.
Neuregelung: Probleme bei der Grundsteuerberechnung
17.8.2022 20:09 Uhr
Immerhin erhielt Monika Heuer vom Finanzamt ein „Stammdatenblatt“ mit Angaben der Immobilienagentur. Fehler muss der Besitzer selbst suchen und finden. Dann kann er alles händisch erledigen, muss die Abrechnung aber meist online übermitteln, nur in Ausnahmefällen mit Papierbegründung. Dies ist ein Hindernis für Menschen ohne Computer- oder IT-Kenntnisse.
Kai Warnecke von der Interessengemeinschaft „Haus und Grund“ ärgert sich darüber: „Der Staat fordert in Form der Finanzverwaltung, dass Unterlagen bei anderen Landesbehörden eingeholt und dann digitalisiert werden. Wenn das so einfach wäre, die Finanzverwaltung.“ sie könnten es selbst tun und nicht die Bürger dafür einsetzen. Es ist teilweise sehr zynisch, was man von den Finanzbehörden und auch von den Finanzministerien hört.“
Zeit oder Geld opfern?
Rudi Kessler aus Lahnstein tat sich mit der Wohnraumberechnung schwer: Im Laufe der Jahrzehnte gab es hier und da An- und Umbauten. Es gibt keine genauen Dokumente. Schrägdächer werden erst ab zwei Metern voll, ab einem Meter nur noch halb aufgebracht. “Es ist eine schwierige Sache. Ich hätte es vorher lesen sollen.”
All das kostet Geld, wenn es an Architekten oder Gutachter vergeben werden soll, sofern sie einen solchen Auftrag überhaupt annehmen. Oder nächstes Jahr. Doch das ist nach Meinung des Bundes der Steuerzahler und anderer Interessenverbände zu streng. Grundsteuererklärungen müssen bis zum 31. Oktober eingereicht werden. „Nach zwei Jahrzehnten haben die Bürger in den Sommerferien Zeit, ihre Grundsteuererklärung abzugeben. Weniger Interesse am Bürger kann man wirklich nicht zeigen“, sagte Warnecke mit Blick auf den seither schwelenden Grundsteuerstreit. -1990er.
Die Politik erspart sich den Aufwand
Tatsächlich überrascht der plötzliche Zeitdruck in der Politik: Früher mussten Steuerbehörden routinemäßig Grundstücke bewerten, um den Schätzwert zu ermitteln. Für die grundstücksbezogenen Steuerformen sollten die Steuern „einheitlich“ berechnet werden: der gleiche Satz beispielsweise für die Zuwendung, die Erbschaft und den Anteil des Gesamtvermögens des Eigentümers an der einmal erhobenen Erbschaftssteuer.
Allerdings hat der Staat seit 1964 keinen Einheitswert mehr festgelegt – zu viel Mühe. 1995 ließ das Bundesverfassungsgericht die Verwendung von Einheitswerten für die Grundsteuer noch zu, allerdings nur übergangsweise. Ein neuer Prozess musste her. Doch seither zögerten alle Regierungen angesichts des gewaltigen Vorhabens, bis das Bundesverfassungsgericht im April 2018 dem Festsetzungswert und damit der bisherigen Grundsteuerberechnung endgültig stattgegeben hatte.
Bisher eher geringe Rücklaufquoten
Vier Jahre später, in vier Monaten, müssen sich die Bürger wieder Zeit nehmen, meinen Kritiker. Allerdings zeigen die Rücklaufquoten der Finanzministerien, dass die zur Abgabe aufgeforderten Personen sich nicht wirklich beteiligen: Bundesweit gingen Mitte August, anderthalb Monate nach Verfahrensstart, im Schnitt nur zehn Prozent der Rückläufer ein.
DIHK-Präsident Peter Adrian erinnerte kürzlich an die historischen Zusammenhänge der Reform mit der Coronavirus-Pandemie, dem Ukraine-Krieg und der Energiekrise: „In einer der schwierigsten Phasen seit dem Zweiten Weltkrieg müssen viele Unternehmen umfassende Steuerinformationen zu Immobilien erbringen den Finanzbehörden bis Ende Oktober Das Unternehmen steht angesichts der kurzen Frist und der aktuellen gesamtwirtschaftlichen Situation vor erheblichen Problemen.
Angebote zu helfen
Wenn es so langsam weitergeht, wird die Deadline am 31. Oktober geblockt? Die Präsidentin der Finanzministerkonferenz, Doris Ahnen, verweist auf den hohen Aufwand der Datenverarbeitung: „Um die Grundsteuer durch die Kommunen zum 1. Januar 2025 zu erheben, müssen die Finanzbehörden…
title: “Frist Bis Ende Oktober Viel Frust Bei Der Grundsteuererkl Rung Klmat” ShowToc: true date: “2022-12-06” author: “Joan Sumstad”
Für mehr als 35 Millionen Grundstücke und Grundstücke ist in diesem Jahr eine zusätzliche Steuererklärung erforderlich: Die Grundsteuer muss neu berechnet werden. Doch damit haben viele Besitzer zu kämpfen. Von Juri Sonnenholzner, SWR
Monika Heuer hat Glück. Im Gesicht ihres Enkels. „Wenn ich ihn nicht gehabt hätte – obwohl ich viele Jahre im Finanzamt gearbeitet habe – hätte ich sie nicht gesammelt.“ Und der 75-jährige Rentner wirkt keineswegs auf dem Bildschirm, als wären Computerprogramme und Eingabemasken technisches Neuland. Ihre Finger laufen einfach über die Tastatur und das Mausrad.
SWR-Logo Juri Sonnenholzner
Allerdings war es ein nervenaufreibendes Unterfangen, bis er anderthalb Monate vor Ablauf der Frist auf „Absenden“ klicken und seine Grundsteuererklärung abgeben konnte: „Die erste komplizierte Sache ist die Installation des Elster-Steuerprogramms.“ Da war er überrascht dass wir in Deutschland noch Zugriff auf die per Post gesendeten Daten haben.“ Deshalb habe er tagelang warten müssen, bis er überhaupt mit dem Programm starten konnte. „Und davor hat man viele E-Mails mit Ratschlägen bekommen, die teilweise völlig unverständlich waren.“
Fehlermeldungen beim Login
Für mehr als 35 Millionen „Wirtschaftseinheiten“ – Grundstücke, Häuser, Wohnungen – deutschlandweit muss ein neuer Einheitswert ermittelt werden. Das bedeutet: millionenfache Enttäuschung. Immer wieder tauchten bei der Eingabe Fehlermeldungen auf, berichteten mehrere Leute in Internetforen: Eingaben stimmten angeblich nicht mit Angaben in vorherigen Formularfeldern überein, Korrekturhinweise waren unverständlich. “Ist ein unverheiratetes Paar mit Eigenheim Einzelunternehmer oder Lebenspartner?” ist eine der gestellten Fragen.
Neuregelung: Probleme bei der Grundsteuerberechnung
17.8.2022 20:09 Uhr
Immerhin erhielt Monika Heuer vom Finanzamt ein „Stammdatenblatt“ mit Angaben der Immobilienagentur. Fehler muss der Besitzer selbst suchen und finden. Dann kann er alles händisch erledigen, muss die Abrechnung aber meist online übermitteln, nur in Ausnahmefällen mit Papierbegründung. Dies ist ein Hindernis für Menschen ohne Computer- oder IT-Kenntnisse.
Kai Warnecke von der Interessengemeinschaft „Haus und Grund“ ärgert sich darüber: „Der Staat fordert in Form der Finanzverwaltung, dass Unterlagen bei anderen Landesbehörden eingeholt und dann digitalisiert werden. Wenn das so einfach wäre, die Finanzverwaltung.“ sie könnten es selbst tun und nicht die Bürger dafür einsetzen. Es ist teilweise sehr zynisch, was man von den Finanzbehörden und auch von den Finanzministerien hört.“
Zeit oder Geld opfern?
Rudi Kessler aus Lahnstein tat sich mit der Wohnraumberechnung schwer: Im Laufe der Jahrzehnte gab es hier und da An- und Umbauten. Es gibt keine genauen Dokumente. Schrägdächer werden erst ab zwei Metern voll, ab einem Meter nur noch halb aufgebracht. “Es ist eine schwierige Sache. Ich hätte es vorher lesen sollen.”
All das kostet Geld, wenn es an Architekten oder Gutachter vergeben werden soll, sofern sie einen solchen Auftrag überhaupt annehmen. Oder nächstes Jahr. Doch das ist nach Meinung des Bundes der Steuerzahler und anderer Interessenverbände zu streng. Grundsteuererklärungen müssen bis zum 31. Oktober eingereicht werden. „Nach zwei Jahrzehnten haben die Bürger in den Sommerferien Zeit, ihre Grundsteuererklärung abzugeben. Weniger Interesse am Bürger kann man wirklich nicht zeigen“, sagte Warnecke mit Blick auf den seither schwelenden Grundsteuerstreit. -1990er.
Die Politik erspart sich den Aufwand
Tatsächlich überrascht der plötzliche Zeitdruck in der Politik: Früher mussten Steuerbehörden routinemäßig Grundstücke bewerten, um den Schätzwert zu ermitteln. Für die grundstücksbezogenen Steuerformen sollten die Steuern „einheitlich“ berechnet werden: der gleiche Satz beispielsweise für die Zuwendung, die Erbschaft und den Anteil des Gesamtvermögens des Eigentümers an der einmal erhobenen Erbschaftssteuer.
Allerdings hat der Staat seit 1964 keinen Einheitswert mehr festgelegt – zu viel Mühe. 1995 ließ das Bundesverfassungsgericht die Verwendung von Einheitswerten für die Grundsteuer noch zu, allerdings nur übergangsweise. Ein neuer Prozess musste her. Doch seither zögerten alle Regierungen angesichts des gewaltigen Vorhabens, bis das Bundesverfassungsgericht im April 2018 dem Festsetzungswert und damit der bisherigen Grundsteuerberechnung endgültig stattgegeben hatte.
Bisher eher geringe Rücklaufquoten
Vier Jahre später, in vier Monaten, müssen sich die Bürger wieder Zeit nehmen, meinen Kritiker. Allerdings zeigen die Rücklaufquoten der Finanzministerien, dass die zur Abgabe aufgeforderten Personen sich nicht wirklich beteiligen: Bundesweit gingen Mitte August, anderthalb Monate nach Verfahrensstart, im Schnitt nur zehn Prozent der Rückläufer ein.
DIHK-Präsident Peter Adrian erinnerte kürzlich an die historischen Zusammenhänge der Reform mit der Coronavirus-Pandemie, dem Ukraine-Krieg und der Energiekrise: „In einer der schwierigsten Phasen seit dem Zweiten Weltkrieg müssen viele Unternehmen umfassende Steuerinformationen zu Immobilien erbringen den Finanzbehörden bis Ende Oktober Das Unternehmen steht angesichts der kurzen Frist und der aktuellen gesamtwirtschaftlichen Situation vor erheblichen Problemen.
Angebote zu helfen
Wenn es so langsam weitergeht, wird die Deadline am 31. Oktober geblockt? Die Präsidentin der Finanzministerkonferenz, Doris Ahnen, verweist auf den hohen Aufwand der Datenverarbeitung: „Um die Grundsteuer durch die Kommunen zum 1. Januar 2025 zu erheben, müssen die Finanzbehörden…
title: “Frist Bis Ende Oktober Viel Frust Bei Der Grundsteuererkl Rung Klmat” ShowToc: true date: “2022-11-08” author: “Louise Mitchell”
Für mehr als 35 Millionen Grundstücke und Grundstücke ist in diesem Jahr eine zusätzliche Steuererklärung erforderlich: Die Grundsteuer muss neu berechnet werden. Doch damit haben viele Besitzer zu kämpfen. Von Juri Sonnenholzner, SWR
Monika Heuer hat Glück. Im Gesicht ihres Enkels. „Wenn ich ihn nicht gehabt hätte – obwohl ich viele Jahre im Finanzamt gearbeitet habe – hätte ich sie nicht gesammelt.“ Und der 75-jährige Rentner wirkt keineswegs auf dem Bildschirm, als wären Computerprogramme und Eingabemasken technisches Neuland. Ihre Finger laufen einfach über die Tastatur und das Mausrad.
SWR-Logo Juri Sonnenholzner
Allerdings war es ein nervenaufreibendes Unterfangen, bis er anderthalb Monate vor Ablauf der Frist auf „Absenden“ klicken und seine Grundsteuererklärung abgeben konnte: „Die erste komplizierte Sache ist die Installation des Elster-Steuerprogramms.“ Da war er überrascht dass wir in Deutschland noch Zugriff auf die per Post gesendeten Daten haben.“ Deshalb habe er tagelang warten müssen, bis er überhaupt mit dem Programm starten konnte. „Und davor hat man viele E-Mails mit Ratschlägen bekommen, die teilweise völlig unverständlich waren.“
Fehlermeldungen beim Login
Für mehr als 35 Millionen „Wirtschaftseinheiten“ – Grundstücke, Häuser, Wohnungen – deutschlandweit muss ein neuer Einheitswert ermittelt werden. Das bedeutet: millionenfache Enttäuschung. Immer wieder tauchten bei der Eingabe Fehlermeldungen auf, berichteten mehrere Leute in Internetforen: Eingaben stimmten angeblich nicht mit Angaben in vorherigen Formularfeldern überein, Korrekturhinweise waren unverständlich. “Ist ein unverheiratetes Paar mit Eigenheim Einzelunternehmer oder Lebenspartner?” ist eine der gestellten Fragen.
Neuregelung: Probleme bei der Grundsteuerberechnung
17.8.2022 20:09 Uhr
Immerhin erhielt Monika Heuer vom Finanzamt ein „Stammdatenblatt“ mit Angaben der Immobilienagentur. Fehler muss der Besitzer selbst suchen und finden. Dann kann er alles händisch erledigen, muss die Abrechnung aber meist online übermitteln, nur in Ausnahmefällen mit Papierbegründung. Dies ist ein Hindernis für Menschen ohne Computer- oder IT-Kenntnisse.
Kai Warnecke von der Interessengemeinschaft „Haus und Grund“ ärgert sich darüber: „Der Staat fordert in Form der Finanzverwaltung, dass Unterlagen bei anderen Landesbehörden eingeholt und dann digitalisiert werden. Wenn das so einfach wäre, die Finanzverwaltung.“ sie könnten es selbst tun und nicht die Bürger dafür einsetzen. Es ist teilweise sehr zynisch, was man von den Finanzbehörden und auch von den Finanzministerien hört.“
Zeit oder Geld opfern?
Rudi Kessler aus Lahnstein tat sich mit der Wohnraumberechnung schwer: Im Laufe der Jahrzehnte gab es hier und da An- und Umbauten. Es gibt keine genauen Dokumente. Schrägdächer werden erst ab zwei Metern voll, ab einem Meter nur noch halb aufgebracht. “Es ist eine schwierige Sache. Ich hätte es vorher lesen sollen.”
All das kostet Geld, wenn es an Architekten oder Gutachter vergeben werden soll, sofern sie einen solchen Auftrag überhaupt annehmen. Oder nächstes Jahr. Doch das ist nach Meinung des Bundes der Steuerzahler und anderer Interessenverbände zu streng. Grundsteuererklärungen müssen bis zum 31. Oktober eingereicht werden. „Nach zwei Jahrzehnten haben die Bürger in den Sommerferien Zeit, ihre Grundsteuererklärung abzugeben. Weniger Interesse am Bürger kann man wirklich nicht zeigen“, sagte Warnecke mit Blick auf den seither schwelenden Grundsteuerstreit. -1990er.
Die Politik erspart sich den Aufwand
Tatsächlich überrascht der plötzliche Zeitdruck in der Politik: Früher mussten Steuerbehörden routinemäßig Grundstücke bewerten, um den Schätzwert zu ermitteln. Für die grundstücksbezogenen Steuerformen sollten die Steuern „einheitlich“ berechnet werden: der gleiche Satz beispielsweise für die Zuwendung, die Erbschaft und den Anteil des Gesamtvermögens des Eigentümers an der einmal erhobenen Erbschaftssteuer.
Allerdings hat der Staat seit 1964 keinen Einheitswert mehr festgelegt – zu viel Mühe. 1995 ließ das Bundesverfassungsgericht die Verwendung von Einheitswerten für die Grundsteuer noch zu, allerdings nur übergangsweise. Ein neuer Prozess musste her. Doch seither zögerten alle Regierungen angesichts des gewaltigen Vorhabens, bis das Bundesverfassungsgericht im April 2018 dem Festsetzungswert und damit der bisherigen Grundsteuerberechnung endgültig stattgegeben hatte.
Bisher eher geringe Rücklaufquoten
Vier Jahre später, in vier Monaten, müssen sich die Bürger wieder Zeit nehmen, meinen Kritiker. Allerdings zeigen die Rücklaufquoten der Finanzministerien, dass die zur Abgabe aufgeforderten Personen sich nicht wirklich beteiligen: Bundesweit gingen Mitte August, anderthalb Monate nach Verfahrensstart, im Schnitt nur zehn Prozent der Rückläufer ein.
DIHK-Präsident Peter Adrian erinnerte kürzlich an die historischen Zusammenhänge der Reform mit der Coronavirus-Pandemie, dem Ukraine-Krieg und der Energiekrise: „In einer der schwierigsten Phasen seit dem Zweiten Weltkrieg müssen viele Unternehmen umfassende Steuerinformationen zu Immobilien erbringen den Finanzbehörden bis Ende Oktober Das Unternehmen steht angesichts der kurzen Frist und der aktuellen gesamtwirtschaftlichen Situation vor erheblichen Problemen.
Angebote zu helfen
Wenn es so langsam weitergeht, wird die Deadline am 31. Oktober geblockt? Die Präsidentin der Finanzministerkonferenz, Doris Ahnen, verweist auf den hohen Aufwand der Datenverarbeitung: „Um die Grundsteuer durch die Kommunen zum 1. Januar 2025 zu erheben, müssen die Finanzbehörden…
title: “Frist Bis Ende Oktober Viel Frust Bei Der Grundsteuererkl Rung Klmat” ShowToc: true date: “2022-12-16” author: “James Johnson”
Für mehr als 35 Millionen Grundstücke und Grundstücke ist in diesem Jahr eine zusätzliche Steuererklärung erforderlich: Die Grundsteuer muss neu berechnet werden. Doch damit haben viele Besitzer zu kämpfen. Von Juri Sonnenholzner, SWR
Monika Heuer hat Glück. Im Gesicht ihres Enkels. „Wenn ich ihn nicht gehabt hätte – obwohl ich viele Jahre im Finanzamt gearbeitet habe – hätte ich sie nicht gesammelt.“ Und der 75-jährige Rentner wirkt keineswegs auf dem Bildschirm, als wären Computerprogramme und Eingabemasken technisches Neuland. Ihre Finger laufen einfach über die Tastatur und das Mausrad.
SWR-Logo Juri Sonnenholzner
Allerdings war es ein nervenaufreibendes Unterfangen, bis er anderthalb Monate vor Ablauf der Frist auf „Absenden“ klicken und seine Grundsteuererklärung abgeben konnte: „Die erste komplizierte Sache ist die Installation des Elster-Steuerprogramms.“ Da war er überrascht dass wir in Deutschland noch Zugriff auf die per Post gesendeten Daten haben.“ Deshalb habe er tagelang warten müssen, bis er überhaupt mit dem Programm starten konnte. „Und davor hat man viele E-Mails mit Ratschlägen bekommen, die teilweise völlig unverständlich waren.“
Fehlermeldungen beim Login
Für mehr als 35 Millionen „Wirtschaftseinheiten“ – Grundstücke, Häuser, Wohnungen – deutschlandweit muss ein neuer Einheitswert ermittelt werden. Das bedeutet: millionenfache Enttäuschung. Immer wieder tauchten bei der Eingabe Fehlermeldungen auf, berichteten mehrere Leute in Internetforen: Eingaben stimmten angeblich nicht mit Angaben in vorherigen Formularfeldern überein, Korrekturhinweise waren unverständlich. “Ist ein unverheiratetes Paar mit Eigenheim Einzelunternehmer oder Lebenspartner?” ist eine der gestellten Fragen.
Neuregelung: Probleme bei der Grundsteuerberechnung
17.8.2022 20:09 Uhr
Immerhin erhielt Monika Heuer vom Finanzamt ein „Stammdatenblatt“ mit Angaben der Immobilienagentur. Fehler muss der Besitzer selbst suchen und finden. Dann kann er alles händisch erledigen, muss die Abrechnung aber meist online übermitteln, nur in Ausnahmefällen mit Papierbegründung. Dies ist ein Hindernis für Menschen ohne Computer- oder IT-Kenntnisse.
Kai Warnecke von der Interessengemeinschaft „Haus und Grund“ ärgert sich darüber: „Der Staat fordert in Form der Finanzverwaltung, dass Unterlagen bei anderen Landesbehörden eingeholt und dann digitalisiert werden. Wenn das so einfach wäre, die Finanzverwaltung.“ sie könnten es selbst tun und nicht die Bürger dafür einsetzen. Es ist teilweise sehr zynisch, was man von den Finanzbehörden und auch von den Finanzministerien hört.“
Zeit oder Geld opfern?
Rudi Kessler aus Lahnstein tat sich mit der Wohnraumberechnung schwer: Im Laufe der Jahrzehnte gab es hier und da An- und Umbauten. Es gibt keine genauen Dokumente. Schrägdächer werden erst ab zwei Metern voll, ab einem Meter nur noch halb aufgebracht. “Es ist eine schwierige Sache. Ich hätte es vorher lesen sollen.”
All das kostet Geld, wenn es an Architekten oder Gutachter vergeben werden soll, sofern sie einen solchen Auftrag überhaupt annehmen. Oder nächstes Jahr. Doch das ist nach Meinung des Bundes der Steuerzahler und anderer Interessenverbände zu streng. Grundsteuererklärungen müssen bis zum 31. Oktober eingereicht werden. „Nach zwei Jahrzehnten haben die Bürger in den Sommerferien Zeit, ihre Grundsteuererklärung abzugeben. Weniger Interesse am Bürger kann man wirklich nicht zeigen“, sagte Warnecke mit Blick auf den seither schwelenden Grundsteuerstreit. -1990er.
Die Politik erspart sich den Aufwand
Tatsächlich überrascht der plötzliche Zeitdruck in der Politik: Früher mussten Steuerbehörden routinemäßig Grundstücke bewerten, um den Schätzwert zu ermitteln. Für die grundstücksbezogenen Steuerformen sollten die Steuern „einheitlich“ berechnet werden: der gleiche Satz beispielsweise für die Zuwendung, die Erbschaft und den Anteil des Gesamtvermögens des Eigentümers an der einmal erhobenen Erbschaftssteuer.
Allerdings hat der Staat seit 1964 keinen Einheitswert mehr festgelegt – zu viel Mühe. 1995 ließ das Bundesverfassungsgericht die Verwendung von Einheitswerten für die Grundsteuer noch zu, allerdings nur übergangsweise. Ein neuer Prozess musste her. Doch seither zögerten alle Regierungen angesichts des gewaltigen Vorhabens, bis das Bundesverfassungsgericht im April 2018 dem Festsetzungswert und damit der bisherigen Grundsteuerberechnung endgültig stattgegeben hatte.
Bisher eher geringe Rücklaufquoten
Vier Jahre später, in vier Monaten, müssen sich die Bürger wieder Zeit nehmen, meinen Kritiker. Allerdings zeigen die Rücklaufquoten der Finanzministerien, dass die zur Abgabe aufgeforderten Personen sich nicht wirklich beteiligen: Bundesweit gingen Mitte August, anderthalb Monate nach Verfahrensstart, im Schnitt nur zehn Prozent der Rückläufer ein.
DIHK-Präsident Peter Adrian erinnerte kürzlich an die historischen Zusammenhänge der Reform mit der Coronavirus-Pandemie, dem Ukraine-Krieg und der Energiekrise: „In einer der schwierigsten Phasen seit dem Zweiten Weltkrieg müssen viele Unternehmen umfassende Steuerinformationen zu Immobilien erbringen den Finanzbehörden bis Ende Oktober Das Unternehmen steht angesichts der kurzen Frist und der aktuellen gesamtwirtschaftlichen Situation vor erheblichen Problemen.
Angebote zu helfen
Wenn es so langsam weitergeht, wird die Deadline am 31. Oktober geblockt? Die Präsidentin der Finanzministerkonferenz, Doris Ahnen, verweist auf den hohen Aufwand der Datenverarbeitung: „Um die Grundsteuer durch die Kommunen zum 1. Januar 2025 zu erheben, müssen die Finanzbehörden…