Umweltkatastrophe in der Oder: Sind 136 Tonnen Fische an dieser giftigen Alge gestorben?

In der Oder wurde eine giftige Algenart entdeckt, die eigentlich nicht in großer Zahl im Fluss vorkommen dürfte. Die brandenburgische Landesregierung geht aber nach wie vor davon aus, dass das große Fischsterben nicht nur auf natürliche Ursachen zurückzuführen ist. 1/9 Das ist Prymnesium parvum: Diese giftige Algenart wurde in der Oder gefunden. Wikipedia/CC BY-SA Ob es die Ursache für das Fischsterben im Fluss ist, ist nicht sicher. AFP Normalerweise könnten sich diese Algen in einem Fluss wie der Oder nicht massiv vermehren. Getty Images

Die Ursache der Umweltkatastrophe ist noch unklar. Die polnische Regierung teilte mit, dass in den untersuchten Wasserproben keine toxischen Substanzen nachgewiesen wurden. Lediglich eine giftige Algenart konnte nachgewiesen werden – etwas, was in der Oder nicht vorkommen dürfte.

Die Ermittlungen zur Ursache des Fischsterbens in der Oder gehen weiter – Wissenschaftlern ist es erstmals gelungen, eine giftige Algenart zu identifizieren, die im Fluss schnell gewachsen ist. Wie Christian Wolter, Gewässerökologe am Leibniz-Institut in Berlin, der Deutschen Presse-Agentur erklärte, wurden Mikroalgen namens Prymnesium parvum im Flusswasser nachgewiesen. „Die Art ist bekannt für gelegentliches Fischsterben“, sagt Wolter – ob das Gift der Alge auch in diesem Fall für das massenhafte Fischsterben verantwortlich ist, bleibt jedoch unklar. Er sprach von einer massiven Algenblüte von 200 Mikrogramm pro Liter und mehr als 100.000 Zellen pro Milliliter in der Oder. Für den Menschen ist das Algengift jedoch ungefährlich. Wie die „Tagesschau“ schreibt, lebt Prymnesium parvum eigentlich im Brackwasser von Flussmündungen, wo sich Süß- und Salzwasser vermischen. Unter normalen Bedingungen könnten sich diese Algen in einem Fluss wie der Oder nicht massiv vermehren. Aufgrund der heutigen hohen Schadstoff- und Salzkonzentration in Folge von Niedrigwasser und hohen Temperaturen geht es Prymnesium parvum jedoch gut. Für Wolter besteht ein klarer Zusammenhang zwischen der Salzverklappung in der Oder und dem Algenwachstum. Er glaubt nicht, dass es ein Unfall war.

Deutsche Behörden gehen nicht von einem Unfall aus

Im Rahmen ihrer Ermittlungen zu möglichen Ursachen des Fischsterbens hat die polnische Staatsanwaltschaft bislang 228 Zeugen vernommen. Die Ermittler führten auch ein Dutzend Ortsbesichtigungen an verschiedenen Abschnitten des Flusses durch, sagte der stellvertretende Generalstaatsanwalt Christoph Sierak. “Aus früheren Aktivitäten ist nicht klar, was das Massensterben der Fische verursacht hat.” Die brandenburgische Landesregierung geht nach wie vor davon aus, dass das Fischsterben nicht nur auf natürliche Ursachen zurückzuführen ist. „Das können wir sicher ausschließen, sonst wären die hohen pH-Werte und der erhöhte Sauerstoffgehalt und vieles mehr nicht zu erklären“, sagte Ministerpräsident Dietmar Woidke.

Nun leidet auch der Tourismus

In der deutschen Oder wurden nach Schätzungen des Bundesumweltministeriums bereits rund 36 Tonnen tote Fische gefunden. Allein in Polen hat die Feuerwehr nach eigenen Angaben bis Dienstag fast 100 Tonnen tote Fische – hauptsächlich Zander, Hechte und Felchen – aus dem Grenzfluss und einem kleineren Fluss gerettet. Und während Freiwillige in Gummistiefeln, Anzügen, Handschuhen und Schutzbrillen Fische aus der Oder ziehen, befürchten die betroffenen Gebiete schwerwiegende Folgen für den lokalen Tourismus. Tagesausflüge gebe es deutlich weniger, und wer noch keine Ausflüge auf dem Oder-Neiße-Radweg geplant habe, scheue dies, sagte Ellen Russig, Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Seenland Oder-Spree. In der Tourist-Information im Oderbruch und Lebuser Land klingelten die Telefone seit Bekanntwerden der Umweltkatastrophe nicht, sagte Leiterin Angelika Fuchs am Mittwoch. Viele Leute, die Ausflüge geplant hatten, fragten nach der Situation und ob es an der Oder gefährlich sei. Aber es gibt auch eine große Solidarität. “Viele, viele Menschen denken nach und fragen, wie sie helfen können.” Verpassen Sie keine Neuigkeiten mehr Mit dem täglichen Update bleiben Sie bei Ihren Lieblingsthemen auf dem Laufenden und verpassen keine News mehr zum aktuellen Weltgeschehen. Holen Sie sich täglich das Wichtigste kurz und prägnant direkt in Ihr Postfach. (DPA/kle)


title: “Umweltkatastrophe In Der Oder Sind 136 Tonnen Fische An Dieser Giftigen Alge Gestorben Klmat” ShowToc: true date: “2022-12-16” author: “Morris Thompson”


Umweltkatastrophe in der Oder: Sind 136 Tonnen Fische an dieser giftigen Alge gestorben?

In der Oder wurde eine giftige Algenart entdeckt, die eigentlich nicht in großer Zahl im Fluss vorkommen dürfte. Die brandenburgische Landesregierung geht aber nach wie vor davon aus, dass das große Fischsterben nicht nur auf natürliche Ursachen zurückzuführen ist. 1/9 Das ist Prymnesium parvum: Diese giftige Algenart wurde in der Oder gefunden. Wikipedia/CC BY-SA Ob es die Ursache für das Fischsterben im Fluss ist, ist nicht sicher. AFP Normalerweise könnten sich diese Algen in einem Fluss wie der Oder nicht massiv vermehren. Getty Images

Die Ursache der Umweltkatastrophe ist noch unklar. Die polnische Regierung teilte mit, dass in den untersuchten Wasserproben keine toxischen Substanzen nachgewiesen wurden. Lediglich eine giftige Algenart konnte nachgewiesen werden – etwas, was in der Oder nicht vorkommen dürfte.

Die Ermittlungen zur Ursache des Fischsterbens in der Oder gehen weiter – Wissenschaftlern ist es erstmals gelungen, eine giftige Algenart zu identifizieren, die im Fluss schnell gewachsen ist. Wie Christian Wolter, Gewässerökologe am Leibniz-Institut in Berlin, der Deutschen Presse-Agentur erklärte, wurden Mikroalgen namens Prymnesium parvum im Flusswasser nachgewiesen. „Die Art ist bekannt für gelegentliches Fischsterben“, sagt Wolter – ob das Gift der Alge auch in diesem Fall für das massenhafte Fischsterben verantwortlich ist, bleibt jedoch unklar. Er sprach von einer massiven Algenblüte von 200 Mikrogramm pro Liter und mehr als 100.000 Zellen pro Milliliter in der Oder. Für den Menschen ist das Algengift jedoch ungefährlich. Wie die „Tagesschau“ schreibt, lebt Prymnesium parvum eigentlich im Brackwasser von Flussmündungen, wo sich Süß- und Salzwasser vermischen. Unter normalen Bedingungen könnten sich diese Algen in einem Fluss wie der Oder nicht massiv vermehren. Aufgrund der heutigen hohen Schadstoff- und Salzkonzentration in Folge von Niedrigwasser und hohen Temperaturen geht es Prymnesium parvum jedoch gut. Für Wolter besteht ein klarer Zusammenhang zwischen der Salzverklappung in der Oder und dem Algenwachstum. Er glaubt nicht, dass es ein Unfall war.

Deutsche Behörden gehen nicht von einem Unfall aus

Im Rahmen ihrer Ermittlungen zu möglichen Ursachen des Fischsterbens hat die polnische Staatsanwaltschaft bislang 228 Zeugen vernommen. Die Ermittler führten auch ein Dutzend Ortsbesichtigungen an verschiedenen Abschnitten des Flusses durch, sagte der stellvertretende Generalstaatsanwalt Christoph Sierak. “Aus früheren Aktivitäten ist nicht klar, was das Massensterben der Fische verursacht hat.” Die brandenburgische Landesregierung geht nach wie vor davon aus, dass das Fischsterben nicht nur auf natürliche Ursachen zurückzuführen ist. „Das können wir sicher ausschließen, sonst wären die hohen pH-Werte und der erhöhte Sauerstoffgehalt und vieles mehr nicht zu erklären“, sagte Ministerpräsident Dietmar Woidke.

Nun leidet auch der Tourismus

In der deutschen Oder wurden nach Schätzungen des Bundesumweltministeriums bereits rund 36 Tonnen tote Fische gefunden. Allein in Polen hat die Feuerwehr nach eigenen Angaben bis Dienstag fast 100 Tonnen tote Fische – hauptsächlich Zander, Hechte und Felchen – aus dem Grenzfluss und einem kleineren Fluss gerettet. Und während Freiwillige in Gummistiefeln, Anzügen, Handschuhen und Schutzbrillen Fische aus der Oder ziehen, befürchten die betroffenen Gebiete schwerwiegende Folgen für den lokalen Tourismus. Tagesausflüge gebe es deutlich weniger, und wer noch keine Ausflüge auf dem Oder-Neiße-Radweg geplant habe, scheue dies, sagte Ellen Russig, Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Seenland Oder-Spree. In der Tourist-Information im Oderbruch und Lebuser Land klingelten die Telefone seit Bekanntwerden der Umweltkatastrophe nicht, sagte Leiterin Angelika Fuchs am Mittwoch. Viele Leute, die Ausflüge geplant hatten, fragten nach der Situation und ob es an der Oder gefährlich sei. Aber es gibt auch eine große Solidarität. “Viele, viele Menschen denken nach und fragen, wie sie helfen können.” Verpassen Sie keine Neuigkeiten mehr Mit dem täglichen Update bleiben Sie bei Ihren Lieblingsthemen auf dem Laufenden und verpassen keine News mehr zum aktuellen Weltgeschehen. Holen Sie sich täglich das Wichtigste kurz und prägnant direkt in Ihr Postfach. (DPA/kle)


title: “Umweltkatastrophe In Der Oder Sind 136 Tonnen Fische An Dieser Giftigen Alge Gestorben Klmat” ShowToc: true date: “2022-12-13” author: “Gary Montgomery”


Umweltkatastrophe in der Oder: Sind 136 Tonnen Fische an dieser giftigen Alge gestorben?

In der Oder wurde eine giftige Algenart entdeckt, die eigentlich nicht in großer Zahl im Fluss vorkommen dürfte. Die brandenburgische Landesregierung geht aber nach wie vor davon aus, dass das große Fischsterben nicht nur auf natürliche Ursachen zurückzuführen ist. 1/9 Das ist Prymnesium parvum: Diese giftige Algenart wurde in der Oder gefunden. Wikipedia/CC BY-SA Ob es die Ursache für das Fischsterben im Fluss ist, ist nicht sicher. AFP Normalerweise könnten sich diese Algen in einem Fluss wie der Oder nicht massiv vermehren. Getty Images

Die Ursache der Umweltkatastrophe ist noch unklar. Die polnische Regierung teilte mit, dass in den untersuchten Wasserproben keine toxischen Substanzen nachgewiesen wurden. Lediglich eine giftige Algenart konnte nachgewiesen werden – etwas, was in der Oder nicht vorkommen dürfte.

Die Ermittlungen zur Ursache des Fischsterbens in der Oder gehen weiter – Wissenschaftlern ist es erstmals gelungen, eine giftige Algenart zu identifizieren, die im Fluss schnell gewachsen ist. Wie Christian Wolter, Gewässerökologe am Leibniz-Institut in Berlin, der Deutschen Presse-Agentur erklärte, wurden Mikroalgen namens Prymnesium parvum im Flusswasser nachgewiesen. „Die Art ist bekannt für gelegentliches Fischsterben“, sagt Wolter – ob das Gift der Alge auch in diesem Fall für das massenhafte Fischsterben verantwortlich ist, bleibt jedoch unklar. Er sprach von einer massiven Algenblüte von 200 Mikrogramm pro Liter und mehr als 100.000 Zellen pro Milliliter in der Oder. Für den Menschen ist das Algengift jedoch ungefährlich. Wie die „Tagesschau“ schreibt, lebt Prymnesium parvum eigentlich im Brackwasser von Flussmündungen, wo sich Süß- und Salzwasser vermischen. Unter normalen Bedingungen könnten sich diese Algen in einem Fluss wie der Oder nicht massiv vermehren. Aufgrund der heutigen hohen Schadstoff- und Salzkonzentration in Folge von Niedrigwasser und hohen Temperaturen geht es Prymnesium parvum jedoch gut. Für Wolter besteht ein klarer Zusammenhang zwischen der Salzverklappung in der Oder und dem Algenwachstum. Er glaubt nicht, dass es ein Unfall war.

Deutsche Behörden gehen nicht von einem Unfall aus

Im Rahmen ihrer Ermittlungen zu möglichen Ursachen des Fischsterbens hat die polnische Staatsanwaltschaft bislang 228 Zeugen vernommen. Die Ermittler führten auch ein Dutzend Ortsbesichtigungen an verschiedenen Abschnitten des Flusses durch, sagte der stellvertretende Generalstaatsanwalt Christoph Sierak. “Aus früheren Aktivitäten ist nicht klar, was das Massensterben der Fische verursacht hat.” Die brandenburgische Landesregierung geht nach wie vor davon aus, dass das Fischsterben nicht nur auf natürliche Ursachen zurückzuführen ist. „Das können wir sicher ausschließen, sonst wären die hohen pH-Werte und der erhöhte Sauerstoffgehalt und vieles mehr nicht zu erklären“, sagte Ministerpräsident Dietmar Woidke.

Nun leidet auch der Tourismus

In der deutschen Oder wurden nach Schätzungen des Bundesumweltministeriums bereits rund 36 Tonnen tote Fische gefunden. Allein in Polen hat die Feuerwehr nach eigenen Angaben bis Dienstag fast 100 Tonnen tote Fische – hauptsächlich Zander, Hechte und Felchen – aus dem Grenzfluss und einem kleineren Fluss gerettet. Und während Freiwillige in Gummistiefeln, Anzügen, Handschuhen und Schutzbrillen Fische aus der Oder ziehen, befürchten die betroffenen Gebiete schwerwiegende Folgen für den lokalen Tourismus. Tagesausflüge gebe es deutlich weniger, und wer noch keine Ausflüge auf dem Oder-Neiße-Radweg geplant habe, scheue dies, sagte Ellen Russig, Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Seenland Oder-Spree. In der Tourist-Information im Oderbruch und Lebuser Land klingelten die Telefone seit Bekanntwerden der Umweltkatastrophe nicht, sagte Leiterin Angelika Fuchs am Mittwoch. Viele Leute, die Ausflüge geplant hatten, fragten nach der Situation und ob es an der Oder gefährlich sei. Aber es gibt auch eine große Solidarität. “Viele, viele Menschen denken nach und fragen, wie sie helfen können.” Verpassen Sie keine Neuigkeiten mehr Mit dem täglichen Update bleiben Sie bei Ihren Lieblingsthemen auf dem Laufenden und verpassen keine News mehr zum aktuellen Weltgeschehen. Holen Sie sich täglich das Wichtigste kurz und prägnant direkt in Ihr Postfach. (DPA/kle)


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Umweltkatastrophe in der Oder: Sind 136 Tonnen Fische an dieser giftigen Alge gestorben?

In der Oder wurde eine giftige Algenart entdeckt, die eigentlich nicht in großer Zahl im Fluss vorkommen dürfte. Die brandenburgische Landesregierung geht aber nach wie vor davon aus, dass das große Fischsterben nicht nur auf natürliche Ursachen zurückzuführen ist. 1/9 Das ist Prymnesium parvum: Diese giftige Algenart wurde in der Oder gefunden. Wikipedia/CC BY-SA Ob es die Ursache für das Fischsterben im Fluss ist, ist nicht sicher. AFP Normalerweise könnten sich diese Algen in einem Fluss wie der Oder nicht massiv vermehren. Getty Images

Die Ursache der Umweltkatastrophe ist noch unklar. Die polnische Regierung teilte mit, dass in den untersuchten Wasserproben keine toxischen Substanzen nachgewiesen wurden. Lediglich eine giftige Algenart konnte nachgewiesen werden – etwas, was in der Oder nicht vorkommen dürfte.

Die Ermittlungen zur Ursache des Fischsterbens in der Oder gehen weiter – Wissenschaftlern ist es erstmals gelungen, eine giftige Algenart zu identifizieren, die im Fluss schnell gewachsen ist. Wie Christian Wolter, Gewässerökologe am Leibniz-Institut in Berlin, der Deutschen Presse-Agentur erklärte, wurden Mikroalgen namens Prymnesium parvum im Flusswasser nachgewiesen. „Die Art ist bekannt für gelegentliches Fischsterben“, sagt Wolter – ob das Gift der Alge auch in diesem Fall für das massenhafte Fischsterben verantwortlich ist, bleibt jedoch unklar. Er sprach von einer massiven Algenblüte von 200 Mikrogramm pro Liter und mehr als 100.000 Zellen pro Milliliter in der Oder. Für den Menschen ist das Algengift jedoch ungefährlich. Wie die „Tagesschau“ schreibt, lebt Prymnesium parvum eigentlich im Brackwasser von Flussmündungen, wo sich Süß- und Salzwasser vermischen. Unter normalen Bedingungen könnten sich diese Algen in einem Fluss wie der Oder nicht massiv vermehren. Aufgrund der heutigen hohen Schadstoff- und Salzkonzentration in Folge von Niedrigwasser und hohen Temperaturen geht es Prymnesium parvum jedoch gut. Für Wolter besteht ein klarer Zusammenhang zwischen der Salzverklappung in der Oder und dem Algenwachstum. Er glaubt nicht, dass es ein Unfall war.

Deutsche Behörden gehen nicht von einem Unfall aus

Im Rahmen ihrer Ermittlungen zu möglichen Ursachen des Fischsterbens hat die polnische Staatsanwaltschaft bislang 228 Zeugen vernommen. Die Ermittler führten auch ein Dutzend Ortsbesichtigungen an verschiedenen Abschnitten des Flusses durch, sagte der stellvertretende Generalstaatsanwalt Christoph Sierak. “Aus früheren Aktivitäten ist nicht klar, was das Massensterben der Fische verursacht hat.” Die brandenburgische Landesregierung geht nach wie vor davon aus, dass das Fischsterben nicht nur auf natürliche Ursachen zurückzuführen ist. „Das können wir sicher ausschließen, sonst wären die hohen pH-Werte und der erhöhte Sauerstoffgehalt und vieles mehr nicht zu erklären“, sagte Ministerpräsident Dietmar Woidke.

Nun leidet auch der Tourismus

In der deutschen Oder wurden nach Schätzungen des Bundesumweltministeriums bereits rund 36 Tonnen tote Fische gefunden. Allein in Polen hat die Feuerwehr nach eigenen Angaben bis Dienstag fast 100 Tonnen tote Fische – hauptsächlich Zander, Hechte und Felchen – aus dem Grenzfluss und einem kleineren Fluss gerettet. Und während Freiwillige in Gummistiefeln, Anzügen, Handschuhen und Schutzbrillen Fische aus der Oder ziehen, befürchten die betroffenen Gebiete schwerwiegende Folgen für den lokalen Tourismus. Tagesausflüge gebe es deutlich weniger, und wer noch keine Ausflüge auf dem Oder-Neiße-Radweg geplant habe, scheue dies, sagte Ellen Russig, Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Seenland Oder-Spree. In der Tourist-Information im Oderbruch und Lebuser Land klingelten die Telefone seit Bekanntwerden der Umweltkatastrophe nicht, sagte Leiterin Angelika Fuchs am Mittwoch. Viele Leute, die Ausflüge geplant hatten, fragten nach der Situation und ob es an der Oder gefährlich sei. Aber es gibt auch eine große Solidarität. “Viele, viele Menschen denken nach und fragen, wie sie helfen können.” Verpassen Sie keine Neuigkeiten mehr Mit dem täglichen Update bleiben Sie bei Ihren Lieblingsthemen auf dem Laufenden und verpassen keine News mehr zum aktuellen Weltgeschehen. Holen Sie sich täglich das Wichtigste kurz und prägnant direkt in Ihr Postfach. (DPA/kle)


title: “Umweltkatastrophe In Der Oder Sind 136 Tonnen Fische An Dieser Giftigen Alge Gestorben Klmat” ShowToc: true date: “2022-11-12” author: “Thomas Arnold”


Umweltkatastrophe in der Oder: Sind 136 Tonnen Fische an dieser giftigen Alge gestorben?

In der Oder wurde eine giftige Algenart entdeckt, die eigentlich nicht in großer Zahl im Fluss vorkommen dürfte. Die brandenburgische Landesregierung geht aber nach wie vor davon aus, dass das große Fischsterben nicht nur auf natürliche Ursachen zurückzuführen ist. 1/9 Das ist Prymnesium parvum: Diese giftige Algenart wurde in der Oder gefunden. Wikipedia/CC BY-SA Ob es die Ursache für das Fischsterben im Fluss ist, ist nicht sicher. AFP Normalerweise könnten sich diese Algen in einem Fluss wie der Oder nicht massiv vermehren. Getty Images

Die Ursache der Umweltkatastrophe ist noch unklar. Die polnische Regierung teilte mit, dass in den untersuchten Wasserproben keine toxischen Substanzen nachgewiesen wurden. Lediglich eine giftige Algenart konnte nachgewiesen werden – etwas, was in der Oder nicht vorkommen dürfte.

Die Ermittlungen zur Ursache des Fischsterbens in der Oder gehen weiter – Wissenschaftlern ist es erstmals gelungen, eine giftige Algenart zu identifizieren, die im Fluss schnell gewachsen ist. Wie Christian Wolter, Gewässerökologe am Leibniz-Institut in Berlin, der Deutschen Presse-Agentur erklärte, wurden Mikroalgen namens Prymnesium parvum im Flusswasser nachgewiesen. „Die Art ist bekannt für gelegentliches Fischsterben“, sagt Wolter – ob das Gift der Alge auch in diesem Fall für das massenhafte Fischsterben verantwortlich ist, bleibt jedoch unklar. Er sprach von einer massiven Algenblüte von 200 Mikrogramm pro Liter und mehr als 100.000 Zellen pro Milliliter in der Oder. Für den Menschen ist das Algengift jedoch ungefährlich. Wie die „Tagesschau“ schreibt, lebt Prymnesium parvum eigentlich im Brackwasser von Flussmündungen, wo sich Süß- und Salzwasser vermischen. Unter normalen Bedingungen könnten sich diese Algen in einem Fluss wie der Oder nicht massiv vermehren. Aufgrund der heutigen hohen Schadstoff- und Salzkonzentration in Folge von Niedrigwasser und hohen Temperaturen geht es Prymnesium parvum jedoch gut. Für Wolter besteht ein klarer Zusammenhang zwischen der Salzverklappung in der Oder und dem Algenwachstum. Er glaubt nicht, dass es ein Unfall war.

Deutsche Behörden gehen nicht von einem Unfall aus

Im Rahmen ihrer Ermittlungen zu möglichen Ursachen des Fischsterbens hat die polnische Staatsanwaltschaft bislang 228 Zeugen vernommen. Die Ermittler führten auch ein Dutzend Ortsbesichtigungen an verschiedenen Abschnitten des Flusses durch, sagte der stellvertretende Generalstaatsanwalt Christoph Sierak. “Aus früheren Aktivitäten ist nicht klar, was das Massensterben der Fische verursacht hat.” Die brandenburgische Landesregierung geht nach wie vor davon aus, dass das Fischsterben nicht nur auf natürliche Ursachen zurückzuführen ist. „Das können wir sicher ausschließen, sonst wären die hohen pH-Werte und der erhöhte Sauerstoffgehalt und vieles mehr nicht zu erklären“, sagte Ministerpräsident Dietmar Woidke.

Nun leidet auch der Tourismus

In der deutschen Oder wurden nach Schätzungen des Bundesumweltministeriums bereits rund 36 Tonnen tote Fische gefunden. Allein in Polen hat die Feuerwehr nach eigenen Angaben bis Dienstag fast 100 Tonnen tote Fische – hauptsächlich Zander, Hechte und Felchen – aus dem Grenzfluss und einem kleineren Fluss gerettet. Und während Freiwillige in Gummistiefeln, Anzügen, Handschuhen und Schutzbrillen Fische aus der Oder ziehen, befürchten die betroffenen Gebiete schwerwiegende Folgen für den lokalen Tourismus. Tagesausflüge gebe es deutlich weniger, und wer noch keine Ausflüge auf dem Oder-Neiße-Radweg geplant habe, scheue dies, sagte Ellen Russig, Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Seenland Oder-Spree. In der Tourist-Information im Oderbruch und Lebuser Land klingelten die Telefone seit Bekanntwerden der Umweltkatastrophe nicht, sagte Leiterin Angelika Fuchs am Mittwoch. Viele Leute, die Ausflüge geplant hatten, fragten nach der Situation und ob es an der Oder gefährlich sei. Aber es gibt auch eine große Solidarität. “Viele, viele Menschen denken nach und fragen, wie sie helfen können.” Verpassen Sie keine Neuigkeiten mehr Mit dem täglichen Update bleiben Sie bei Ihren Lieblingsthemen auf dem Laufenden und verpassen keine News mehr zum aktuellen Weltgeschehen. Holen Sie sich täglich das Wichtigste kurz und prägnant direkt in Ihr Postfach. (DPA/kle)